Klinik für Gefäßchirurgie

Klinik für Gefäßchirurgie

Die Hand auf einer pulsierenden Arterie – so nimmt ein Gefäßchirurg die Welt wahr.

Die Gefäßchirurgie beschäftigt sich, wie der Name schon sagt, mit Erkrankungen des Gefäßsystems. Und diese Beschäftigung haben wir zu unserem Sein erklärt. Ob Arterien oder Venen, kleine oder große, am Hals, im Bauch oder in den Beinen – wir kennen sie alle, und wir wissen, wie wir sie erreichen. Als offener operativer Eingriff oder als minimalinvasives kathetergestütztes Verfahren? Nicht immer gibt es hier eine freie Wahl – die Entscheidung wird zusammen mit dem Patienten getroffen und hängt von multiplen Faktoren ab: anatomische Gegebenheiten, Art der Erkrankung, individuelle Prognose. Aber auch hier gibt es fein auf die jeweilige Person abgestimmte Lösungen, z.B. als kombinierte Therapie (sogenanntes Hybridverfahren).

Im Erzgebirgsklinikum finden Sie das volle Spektrum der endovaskulären Gefäßmedizin und der Gefäßchirurgie wieder. Von der „Schaufensterkrankheit“, über Verengungen der Halsschlagader, Größenzunahme der Bauchschlagader, spezialisierte Dialysechirurgie, bis hin zu Krampfaderleiden – hier sind Sie richtig. Ein besonderes Augenmerk wenden wir bei unseren Patienten auch dem Herzen zu, weil viele gefäßchirurgische Erkrankungen die Kombination mit kardiologischen Krankheitsbildern einhergehen. So weisen z. B. 30 % der Patienten mit einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) auch eine „Schaufensterkrankheit“ (pAVK) oder eine Halsschlagader-Verengung auf. In enger Kooperation mit unseren kardiologischen Kollegen wird ganz diffizil geklärt, welche Erkrankung Vorrang hat und bei welcher es günstiger wäre, sie zu einem späteren Zeitpunkt zu behandeln. Ebenso können wir bei herzkranken Dialysepatienten, bei denen die üblichen Dialysezugänge aufgrund der Herzschwäche nicht angelegt werden dürfen, alternative individuell angepasste Zugänge anbieten. Somit erfolgt bei uns vor einer Gefäßoperation auch eine eingehende kardiologische Risikoevaluierung.

Bei uns finden Sie ein professionelles Team vor, welches mit den oben genannten Gefäßerkrankungen ganz genau umzugehen weiß. Hierbei handelt es sich nicht nur um Fachärzte für Gefäßchirurgie, sondern auch um speziell ausgebildetes Pflegepersonal, welches sich bestens im Wundmanagement auskennt und sicher mit Ihren Dialysezugängen umgehen kann. 

Kontakt

Chefarzt
Dr. med. Leonid Ladyshenskij

Facharzt für Herz- und Gefäßchirurgie

Sekretariat:

Telefax: 03733 80-4008

Unsere Leistungen

Arterienerkrankungen

Arterien sind Blutleiter, die das Blut vom Herzen in den restlichen Körper bringen und damit alle unsere Organe mit Sauerstoff versorgen. Die Arterienverengung ist eine in der Bevölkerung weit verbreitete Gefäßerkrankung, welche vielerlei Ursachen haben kann. Zu diesen gehören z. B. fettreiche Ernährung, Rauchen, Umwelteinflüsse…

Arterien sind Blutleiter, die das Blut vom Herzen in den restlichen Körper bringen und damit alle unsere Organe mit Sauerstoff versorgen. Die Arterienverengung ist eine in der Bevölkerung weit verbreitete Gefäßerkrankung, welche vielerlei Ursachen haben kann. Zu diesen gehören z. B. fettreiche Ernährung, Rauchen, Umwelteinflüsse und genetische Faktoren. Umgangssprachlich als „Kalk im Gefäß“ bezeichnet, ist es natürlich kein Kalk, welchen man vom Wasserhahn in der Küche her kennt, ist aber tatsächlich genauso hart, und da es ein Teil der Gefäßwand ist, lässt es sich durch Chemikalien nicht auflösen. In der Medizin wird die Gefäßveränderung als Arteriosklerose bezeichnet. Schollen- oder krümmelartig sammelt sich „der Kalk“ in besonders belasteten Stellen der Gefäße an und führt schließlich zu einer starken Verengung oder gar zum Verschluss des Gefäßes. So sind oft die Halsschlagadern, die Becken- und Beinarterien, seltener die Armarterien, betroffen. In Abhängigkeit von der Lokalisation kann die Arteriosklerose unterschiedlichste Folgen haben: Schlaganfall, Schmerzen in den Beinen, besonders beim Gehen, oder sogar das Absterben einer Extremität.

Nun, wie können wir diese Problematik angehen? Im Groben müssen wir das betroffene Gefäß wieder durchgängig machen. In bestimmten Lokalosationen eignet sich eine Ballonaufdehnung per Katheter, oder gar eine Stent-Implantation. In anderen Situationen ist eine direkte „Kalkausschälung“ mittels offener Operation notwendig. Ist beides nicht möglich, ist die Anlage eines Bypasses indiziert – ein Blutumleiter, welcher das verschlossene Gefäß überbrückt. Als Bypass kann entweder eine spezielle Gefäßprothese oder eine körpereigene Vene verwendet werden. Vor- und Nachteile der angewendeten Methode werden vor dem Eingriff ausführlichst mit dem Patienten diskutiert.

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Venenerkrankungen

Venenerkrankungen

Nicht nur die Arterien, sondern auch die Venen in unseren Beinen bereiten uns oft Probleme. „Krampfadern“, oder medizinisch – Varizen, haben, abgesehen vom ästhetischen Aspekt, Schmerzen, Schwere und nächtliche Unruhe in den Beinen als Folge. Im Spätstadium führt die Erkrankung auch zu Durchblutungsstörungen mit nicht mehr…

Nicht nur die Arterien, sondern auch die Venen in unseren Beinen bereiten uns oft Probleme. „Krampfadern“, oder medizinisch – Varizen, haben, abgesehen vom ästhetischen Aspekt, Schmerzen, Schwere und nächtliche Unruhe in den Beinen als Folge. Im Spätstadium führt die Erkrankung auch zu Durchblutungsstörungen mit nicht mehr abheilenden offenen Wunden und Geschwüren (Ulcera).

Die Behandlung der Erkrankung ist in der modernen Zeit vielfältig. Verödung, Lasertherapie, Verklebung, Sklerosierung. Diese Methoden bieten inzwischen durchaus akzeptable Ergebnisse. Die sicherste jedoch und mit Abstand die am längsten haltbare (bis zu 20 Jahre!) ist diejenige, welche auch schon vor 100 Jahren durch Herrn Dr. Babcock praktiziert wurde: die komplette Entfernung der kranken Vene aus dem Körper (Varizenstripping). Für den venösen Fluss nach dem Entfernen der Vene gibt es keine negativen Konsequenzen, da am betroffenen oberflächlichen Venensystem die venöse Abflussfunktion von einer Vielzahl anderer Venen übernommen wird.

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Dialyse-Chirurgie

Dialyse-Chirurgie

Menschen, die an chronischer Niereninsuffizienz leiden und im Endstadium der Erkrankung auf die Dialyse angewiesen sind, brauchen auch einen Dialysezugang für die „Blutwäsche“. Hierbei unterscheidet man „temporäre“ und „permanente“ Zugänge.

Zu den temporären Zugängen zählen Dialyse-Katheter (Shaldon-, Demers-, Vorhofkatheter),…

Menschen, die an chronischer Niereninsuffizienz leiden und im Endstadium der Erkrankung auf die Dialyse angewiesen sind, brauchen auch einen Dialysezugang für die „Blutwäsche“. Hierbei unterscheidet man „temporäre“ und „permanente“ Zugänge.

Zu den temporären Zugängen zählen Dialyse-Katheter (Shaldon-, Demers-, Vorhofkatheter), welche aber wegen ihres Kontaktes zur Außenwelt nur eine begrenzte Zeit lang im Körper verbleiben dürfen. Sie stellen eine Eintrittspforte für Bakterien dar und können Infektionen herbeirufen. Besonders gefürchtet ist hierbei die Entzündung einer Herzklappe (Endokarditis).

Die permanenten Zugänge werden operativ angelegt, laufen im Inneren des Köpers unter der Haut und haben keinen Kontakt nach außen. Es handelt sich um sogenannte „Fisteln“ oder „Shunts“, welche einen hohen Blutfluss aufweisen und den Nierenärzten ermöglichen, hier eine Dialysemaschine anzuschließen. Es gibt viele Varianten für die Anlage eines Dialysezugangs, welche nicht frei wählbar sind, sondern sich unbedingt an den individuellen Gegebenheiten des einzelnen Patienten richten sollten. Genau das ist auch die Aufgabe des Gefäßchirurgen. Vor dem Eingriff wird der jeweilige Anlageort, meist der Arm, eingehend mit dem Ultraschall untersucht. Das ist absolut notwendig, da die anatomischen Gefäßverhältnisse sich bei jeder Person stark unterscheiden und ein genauer Plan vor dem Eingriff vorliegen muss. Außerdem unterziehen wir unsere Patienten einer kardiologischen Untersuchung, um eventuelle schädliche Folgen für das Herz zu meiden. Aber auch herzkranken Patienten bieten wir spezielle, nicht herzbelastende, Dialyse-Zugänge an. Natürlich führen wir auch Reparaturen jeglicher Art an Dialysezugängen durch.

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Aortenerkrankungen

Aortenerkrankungen

Gefährliche Erkrankungen sind diejenigen unserer Hauptschlagader, der Aorta. Gefährlich sind sie deswegen, weil sie kaum Beschwerden bereiten. So werden die meisten zufällig entdeckt. Der andere Fall ist leider der, bei welchem die Patienten notfallmäßig ins Krankenhaus eingeliefert werden und trotzdem nur noch wenige…

Gefährliche Erkrankungen sind diejenigen unserer Hauptschlagader, der Aorta. Gefährlich sind sie deswegen, weil sie kaum Beschwerden bereiten. So werden die meisten zufällig entdeckt. Der andere Fall ist leider der, bei welchem die Patienten notfallmäßig ins Krankenhaus eingeliefert werden und trotzdem nur noch wenige Überlebenschancen haben, oder es gar bis zum Krankenhaus nicht schaffen. Genau aus diesem Grund sollten Erkrankungen der Aorta in einem stabilen Stadium behandelt werden, bevor es zu dem fulminanten Ereignis kommt. Eine zufällig diagnostizierte Aortenerkrankung sollte also nicht auf die leichte Schulter genommen und als unwichtige Nebendiagnose abgestempelt werden.

Wir unterscheiden mehrere Krankheitsbilder: die krankhafte Aussackung der Hauptschlagader (Aneurysma), die Ablösung der inneren Schicht des Gefäßes (Dissektion) und die Verengung der Aorta. Die Letztere wird durch „Kalkablagerungen“ herbeigeführt und entspricht der bereits im Kapitel 1. (Arterienerkrankungen) erörterten Arteriosklerose. Sowohl Aneurysmen als auch Dissektionen sind gefährliche Erkrankungen. Sie müssen sorgfältig ausdiagnostiziert werden und bedürfen entweder einer kathetergestützten Stentimplantation oder einer offenen Operation. So, wie bei den meisten in der Gefäßchirurgie angebotenen Methoden, gibt es auch hier Vor- und Nachteile. Die Entscheidung zu der angewandten Methode wird zusammen mit dem Patienten in Abwägung seiner anatomischen Gegebenheiten und seines aktuellen Allgemeinzustands getroffen.

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Ärztliche Leitung

Dr. med. Leonid Ladyshenskij

Chefarzt

Facharzt für Herz- und Gefäßchirurgie

Sekretariat:

Telefax: 03733 80-4008

Qualifikationen

Facharzt für Herzchirurgie/ Gefäßchirurgie

  • 1999 – 2003
    Medizinstudium an der Freien Universität Berlin
  • 2003 – 2006
    Medizinstudium an der Charité-Universitätsmedizin Berlin
  • 01. Juni 2006
    Ärztliche Approbation
  • 08/2006 – 09/2008
    Assistenzarzt in der Abteilung für Chirurgie, Klinik Hennigsdorf, integrierte Tätigkeit auf der interdisziplinären Intensivstation und chirurgische Notfallaufnahme
  • 10/2008 – 11/2014
    Assistenzarzt in der Abteilung für Herzchirurgie, Immanuel Klinikum Bernau, Herzzentrum Brandenburg
  • 25. November 2014
    Facharzt für Herzchirurgie
  • 11/2014 – 06/2016
    Facharzt in der Abteilung für Herzchirurgie, Immanuel Klinikum Bernau, Herzzentrum Brandenburg, Stationsarzt der herzchirurgischen Intermediate Care Station
  • 07/2016 – 06/2018
    Fach- und Stationsarzt in der Abteilung für Gefäßchirurgie, Königin Elisabeth Herzberge, Berlin
  • 13. März 2018
    Facharzt für Gefäßchirurgie
  • 04/2020 – 12/2022
    Oberarzt in der Abteilung für Herz- und Gefäßchirurgie, Immanuel Klinikum Bernau, Herzzentrum Brandenburg
  • seit 2023
    Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie

Mitgliedschaften

  • Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin e.V.